Von der Landratte zum Bronzetaucher – Tauchen lernen bei den Fildersporttauchern 2010

Anfang des Jahres war es soweit. Wir schrieben Februar 2010 und begaben uns zum Infoabend der Fildersporttaucher ins Hallenbad zu Neuenhaus.

Nach zahlreichen Informationen, Fragen, Antworten und Tauchgeschichten entschieden wir uns an diesem Tauchkurs teilzunehmen. Ausser uns fanden sich zum Kursbeginn noch 4 weitere Teilnehmer ein, so dass wir insgesamt 6 Teilnehmer waren. Daraus ergaben sich 2 Gruppen mit je 3 Schülern und 2 Tauchlehrern (besser geht’s wohl kaum)

Die ersten paar Wochen bestand unser Kurs erst aus einem Theorieteil (Flaggen, Ausrüstung etc.) gefolgt von der nassen Praxis mit Schnorchel, Maske und Flossen. Vor dem Üben stand jedoch immer ein Briefing an, in dem besprochen wurde was wir überhaupt vorhatten.

Nachdem wir die Übungen (diverse Schwimmlagen, einen bewusstlosen Taucher retten, Wasser-Nasen Reflex etc.) erfolgreich gemeistert hatten kam der große Moment: wir bekamen unser Gerät.

Doch mit der Freude kam auch Verwirrung auf:
• Jacket, Flasche, Automaten, Bleigurt (zu was den denn auch noch? Das ganze Zeug ist doch schon schwer genug!!) – wie gehört das wohl alles zusammen?
• Bleibt denn noch genug Zeit um im Wasser zu üben bis wir das Gerät montiert haben?
• Wie bekommen wir das alles wieder auseinander?

Doch dank unserer Tauchlehrer bekamen wir all das nach und nach in den Griff und freuten uns auf die ersten Ausflüge in die endlichen Weiten des Schwimmbeckens. Wie auch schon zuvor sorgten unsere Ausbilder mit weiteren Übungen dafür, dass uns nicht langweilig wurde.

Neben einer Wiederholung der bereits mit ABC-Ausrüstung absolvierten Übungen standen auch neue Fertigkeiten auf dem Programm. So zum Beispiel tarieren (nicht am Grund und auch nicht an der Wasseroberfläche), Unterwasserzeichen verstehen und anwenden (Und trotzdem möglichst den austarierten Zustand beibehalten), Wechselatmung aus einem Automaten zu zweit (Wieso zu zweit einen Automaten benutzen, ich denke jeder hat zwei davon?).

Das waren jedoch noch nicht alle Quälereien unserer Ausbilder. Sie erheiterten unsere Gemüter mit ohne Maske tauchen (Hervorragende Sicht!), Flasche zudrehen (um das Gefühl zu bekommen, wie es ist, keine Luft mehr zu haben), Frisbee spielen unter Wasser im austarierten Zustand (Ja das geht!!!).

Ihr denkt wir waren nur im Wasser? Falsch gedacht. Wir wurden auch mit Theorie gefoltert, und zwar ein ganzes Wochenende lang. Nachdem wir viele Gesetzte, Namen und Formeln im Kopf schwirren hatten und außerdem wieder etwas mehr über unseren Körper unter Wasser gelernt hatten, stand zu guter Letzt auch noch die Prüfung an. Doch zur Freude unserer Ausbilder und natürlich allen Teilnehmern bestanden wir alle, auch wenn wir zwischendurch so unsere Zweifel hatten…

War das schon alles, sollte das etwa Tauchen sein? Wo waren die ganzen bunten Fische und Korallen? Nein, das war noch lang nicht alles. Das Tauchen im Schwimmbad hatte zwar ein Ende, aber die großen weiten Gewässer hatten wir bis jetzt noch nicht erkundet. Um dem ein Ende zu setzen, machten wir uns auf den Weg zum Plansee.

Am Plansee angekommen, waren wir erst einmal froh beheizte Hütten vorzufinden und nicht im Zelt schlafen zu müssen. Denn dort erwarteten uns Schneeregen und Temperaturen kurz über dem Gefrierpunkt. Wir wollten am liebsten wieder heim, aber so kurz vor dem Ziel geben wir natürlich nicht auf und außerdem kann bei gutem Wetter ja jeder tauchen!

Hier sollten wir uns also unser Brevet verdienen und die benötigten 5 Tauchgänge absolvieren. Vier dieser Tauchgänge bestanden aus der Wiederholung der Übungen aus dem Hallenbad, mit dem feinen Unterschied, das wir tiefer als zwei Meter waren und es trotz Neoprenanzug deutlich kühler war. Der fünfte und letzte Tauchgang, war ein Erlebnistauchgang, den die einen mit einem Nachtauchgang und die anderen mit einem besonders tiefen Tauchgang oder mit schlechter Sicht hinter sich brachten. Wobei die Sicht ja eigentlich meistens hätte besser sein können. Trotz der eingeschränkten Sicht konnten wir nebenbei doch einiges beobachten: Kröten, Laichschnüre, verschiedene Fische, Krebse, einen Heuwagen, Schlitten und diverse Holzstämme.

Natürlich haben nicht alle Übungen auf Anhieb geklappt und das tarieren musste praktisch neu erlernt werden. Dank der anscheinend unendlichen Geduld unserer Ausbilder, hatten es am Ende des Wochenendes alle geschafft und das Brevet in der Hand.

Nun waren wir zwar geprüfte Taucher, aber eins fehlte trotzdem noch: Wir mussten uns Neptun und dem Schwarzen Korsaren der Tauchertaufe würdig erweisen. Machen wir es kurz: Nach viel Gelächter, Ehrerbietung an Neptun und viel Wasser von oben in Form von Regen, waren wir auch getauft. Alles in einem war es ein wunderschöner, lehrreicher und aufregender Tauchkurs, der uns der Unterwasserwelt einen Schritt näher brachte. In diesem Sinne Dankeschön und ein großes Lob an unsere Ausbilder.

Und falls ihr euch jetzt überlegt, den Tauchkurs zu machen, zögert nicht und überzeugt euch selbst.

Benny und Ina

Veröffentlicht in Ausbildung

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*